Fundraising Automation: 7 konkrete Beispiele für Donor Journeys

Inhalt

 

Stell Dir vor, du kannst zu jede*r Spender*in genau das Richtige zur richtigen Zeit und im richtigen Tonfall sagen und musst dafür noch nicht einmal etwas tun: Das ist Fundraising Automation. 

Fundraising Automation ist nicht nur eine großartige Möglichkeit, um wiederkehrende Aufgaben zu automatisieren und damit Zeit zu sparen – sie ist auch eine Chance, bessere und nachhaltigere Spender*innen-Beziehungen aufzubauen. Denn über automatische, personalisierte und spender*innen-zentrierte Kommunikation erhalten alle Spendenden maßgeschneiderte Informationen in zielgenauem Rythmus und über den bevorzugten Kanal.

Falls Du noch neu in diesem Thema bist, empfehlen wir Dir unseren Artikel Fundraising Automation für Non-Profits einfach erklärt. Dort erfährst Du, um was es bei dem Thema eigentlich geht und welche Voraussetzungen für gute, automatische Donor Journeys erfüllt sein sollten. 

 

Donor Journey Map

Zur Übersicht über die Journeys ist es empfehlenswert, Prozessdiagramme bzw. Donor Journey Maps zu erstellen, die alle Eventualitäten aufzeigen und die Maßnahmen/Aktionen in zeitlicher Reihenfolge darstellen. So behält das gesamte Team den Überblick über die gesetzten Maßnahmen und kann nachvollziehen, wann was passiert. Dadurch lassen sich einzelne Schritte auch einfacher optimieren oder ändern.

Im Folgenden findest Du einige praktische Beispiele für mögliche Journeys als Prozessdiagramme zur Inspiration. Beachte bitte, dass das keine “best practices” sind, sondern Anregungen, die Du nach den Erkenntnissen aus Deinen Daten und Erfahrungen an die Fundraising-Strategie Deiner Organisation anpassen solltest. 

 

Beispiel 1: Neuspender*innen Klima-Kampagne

Zielgruppe A – Kleinspenden

  • Auf Klima-Kampagne gespendet
  • Erste Spende via Online-Formular getätigt kleiner als 500 €
  • Spendenmotivation: Eigene Zukunft / Zukunft der Kinder bewahren, Kompensation des eigenen CO2-Fußabdrucks
  • Interessen: Nachhaltiger Lebensstil, Natur

Ziel: 2. Spende

Hier werden die Neuspender*innen nicht nur bedankt, sondern auch zeitnah weiter emotionalisiert und um eine zweite Spende gebeten. Sofern sie dies tun, startet nach 2 Monaten eine neue Journey, um sie über Patenschaften zu dauerhaften Unterstützenden zu machen. Spenden sie kein zweites Mal, startet nach einer Pause von 3 Monaten ein weiterer Versuch in Form einer Einmalspender*innen-Journey.

 

Beispiel 2: Neuspender*innen Klima-Kampagne

Zielgruppe B – Großspenden

  • Auf Klima-Kampagne gespendet
  • Erste Spende via Überweisung größer/gleich 500€
  • Spendenmotivation: Eigene Zukunft / Zukunft der Kinder bewahren, Kompensation des eigenen CO2-Fußabdrucks
  • Interessen: Nachhaltiger Lebensstil, Natur

Ziel: Beziehungsaufbau

 

Bei dieser Journey geht es in erster Linie um den Aufbau einer guten Beziehung zu dem*der Großspender*in. Der persönliche Kontakt ist in diesem Bereich wichtig, weshalb Mitarbeitende bei Eingang einer Großspende automatisch benachrichtigt werden. Nach einem Anruf kann auf Wunsch automatisch Informationsmaterial zugesendet werden. Sechs Monate später erhalten Mitarbeitende eine neuerliche automatische Aufgabe, um persönlich nach einer weiteren Spende zu fragen.

 

Beispiel 3: Welcome Journey Neue Kinder-Patenschaft

Zielgruppe:

  • Abschluss Patenschaft über Online-Formular
  • Spendenmotivation: den Schwächsten helfen, Altruismus
  • Interessen: Globale Gerechtigkeit, Dritte Welt, Kinder

Ziel: Churn-Rate senken

In dieser Journey geht es ausschließlich um die Betreuung von Patenschaften. Sie regelt, wann die neuen Pat*innen welche Information automatisiert erhalten. Nach dieser Anfangsphase, die zum Ziel hat, durch emotionalen Content die Churn-Rate zu senken, beginnt eine Journey mit monatlichen Patenschafts-Updates.

 

Beispiel 4: Journey Geburtstag Nothilfe-Spender*innen

Zielgruppe:

  • hat in den letzten 24 Monaten für Nothilfe gespendet
  • Bevorzugter Kanal: Online-Formular
  • Spendenmotivation: Betroffenheit, Altruismus
  • Interessen: Tagesgeschehen

Ziel: Spendenaktion starten

In dieser Journey sollen Nothilfe-Spender*innen dazu ermutigt werden, zu ihrem Geburtstag eine Spendenaktion zu starten. Unabhängig davon, ob dieses Ziel erreicht wird, erhalten sie am Ende der Journey eine personalisierte, digitale Grußkarte zum Geburtstag.

 

Beispiel 5: Reaktivierung inaktiver Spender*innen 

Zielgruppe:

  • letzte Spende für Kinder-Spezialklinik länger als 12 Monate her
  • mind. 1x per Online-Formular gespendet
  • Spendenmotivation: Mitgefühl + Kindern Chancen schenken
  • Interessen: Gesundheit, Kinder

Ziel: Erneute Spende

Diese Journey soll inaktive Spender*innen wieder an Bord holen. Das soll über die Referenz auf die frühere Unterstützung und emotionales Storytelling gelingen. Spenden sie wieder, startet nach einer zweimonatigen Pause die Journey zur Gewinnung von Dauerspender*innen. Wenn sie trotz der erfolgten Kommunikation nicht spenden, wird es drei Monate später mit einer weiteren Reaktivierungs-Journey erneut versucht.

 

Beispiel 6: Upgrading von Dauerspender*innen Flüchtlingshilfe

Zielgruppe:

  • Spenden seit mind. 12 Monaten monatlich für die Flüchtlingshilfe
  • Spendenmotivation: dauerhaft helfen, Betroffenheit
  • Interessen: Politik, Kultur

Ziel: Upgrading

Hier ist das Ziel, die Beiträge von Dauerspender*innen nach einem Jahr zu erhöhen. Erst wird ein E-Mail dazu verschickt. Wird auf dieses nicht reagiert, gelangt der Kontakt in den Export für die Telefundraising-Agentur. Führt auch das Telefonat nicht zum Ziel, wird der jeweilige Kontakt für ein Jahr von weiteren Upgrading-Aktionen ausgeschlossen.

 

Beispiel 7: Petition unterschrieben

Zielgruppe:

  • Hat Petition “Tierschutzgesetz” unterschrieben & noch keine Spende
  • Motivation: Verbesserung des Status quo
  • Interessen: Tiere & Tierschutz

Ziel: Erste Spende

Petitionen sind eine gute Möglichkeit, um neue Kontakte zu gewinnen. Diese Journey hat zum Ziel, diese Kontakte zu Spender*innen zu machen. Dies geschieht relativ zeitnah zur Petitions-Unterschrift, da so das Thema noch präsent ist.

 

Wichtig: Journeys müssen koordiniert werden

Bei der Erstellung automatischer Journeys solltest Du unbedingt alle Eventualitäten beachten. So muss z. B. sichergestellt sein, dass Unterstützende niemals mehrfach hintereinander in dieselbe Journey fallen und somit identische Kommunikation mehrfach erhalten. Auch solche Spender*innen, die verschiedene Trigger gleichzeitig auslösen, sollten dadurch nicht in mehr als einer Journey landen. 

 

Methoden, um diese Fehler zu vermeiden, können z. B. sein:

  • Priorisierung von Journeys, wenn mehrere Bedingungen zutreffen
  • E-Mail-Anzahl-Limits
  • Sperren auf Zeit nach Ablauf bestimmter Journeys
  • Regelmäßige Veränderung des Contents der Kommunikationen 

Wir hoffen, Dir mit diesem Artikel ein wenig Inspiration für die Gestaltung Deiner eigenen automatischen Donor Journeys geschenkt zu haben 🙂

 

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