How-To: 13 Tipps für Non-Profits, um mit einem Blog Fundraising zu betreiben

Blogs markierten 1999 den Beginn des Social Media-Zeitalters. Erstmals war es möglich, im Internet mit anderen Menschen direkt zu interagieren. Heute sind Kommentare und andere Interaktionsformen Normalität in der Online-Welt. Die Form des Blogs hat über die Jahre aber nicht an Relevanz verloren, ganz im Gegenteil! Sie entwickelte sich weiter. Heute gibt es News-Blogs, Expertise-Blogs, Corporate-Blogs und vieles mehr. Waren es damals Meinungen und persönliche Ansichten, die über Blogs verbreitet wurden, zählen heute spannende Geschichten und praktischer Mehrwert.

 

Welchen Nutzen hat ein Blog für Non-Profits?

Einen Blog zu betreiben ist aufwändig und benötigt Zeit, die in vielen Vereinen und Organisationen knapp bemessen ist. Doch die Vorteile, die ein aktiver und interessanter Blog mit sich bringt, rechtfertigen den Mehraufwand auf alle Fälle!

 

1. Verbreite Deine Message!

Im Unterschied zu Webseiten sind Blogs nicht statisch. Ihr Content erneuert sich regelmäßig und ist immer aktuell. Daher eignet sich das Format perfekt dazu, Spender*innen, Sponsor*innen und andere Helfende up-to-date zu halten und Neuigkeiten zu verbreiten. Du kannst in Deinem Non-Profit-Blog Erfolge kommunizieren, häufige Fragen beantworten und Menschen von Deiner Mission überzeugen. Außerdem helfen Berichte über die Arbeit Deiner Non-Profit dabei, Bewusstsein für Deine Themen zu schaffen. 

Mit interessanten Berichten und Fachbeiträgen kannst Du Deine Organisation als Expertin in ihrem Bereich etablieren. Dadurch stärkst Du das Vertrauen und die Bindung Deiner Unterstützer*innen! Außerdem helfen emotionale Geschichten dabei, Lesende zu Spendenden zu machen. Im Blog hast Du den Freiraum, durch gutes Storytelling Gefühle zu erzeugen und die Dringlichkeit der Hilfe zu kommunizieren. 

 

2. SEO, SEO und immer wieder SEO

Auch die Suchmaschinen lieben regelmäßigen, neuen Content: Bloggende Unternehmen haben 97% mehr Backlinks – also Verlinkungen auf ihre Seite – und 434% mehr indexierte Seiten bei Google (siehe Blog-Statistiken von Optinmonster). Der aktuelle Content sorgt auch für höhere Rankings bei den Suchmaschinen.

Außerdem ist der laufend neue Content ideal, um Newsletter und Social Media Profile damit zu befüllen. Du kannst mit Deinen Blog-Artikeln all Deine Online-Kanäle bespielen und auch hier nochmal für virtuellen Wirbel – im positiven Sinne – sorgen. Dein Blog wird dadurch mehr Klicks erhalten, aber auch ein umgekehrter Effekt ist möglich: Menschen, die an Deinen Blogartikeln interessiert sind, melden sich eher für Newsletter an oder liken Deine Social Media Seiten. So wachsen Dein Verteiler und Deine Reichweite durch den Blog kontinuierlich an.

Das alles führt dazu, dass mehr Menschen häufiger auf Deiner Seite vorbeischauen – und wir wissen: Mehr Traffic bedeutet auch mehr Online-Spenden. 

Grafik einer wachsenden Pflanze
Je mehr Menschen auf Deiner Website landen, desto mehr Menschen kannst Du überzeugen zu helfen.

 

Zusammenfassend kann ein Blog also auf diese Weisen helfen, mehr Spenden zu gewinnen:

  • Verbreitung Deiner Message und Schaffung von Bewusstsein
  • Stärkung der Spender*innenbindung durch Information und Emotion
  • Positionierung als Expert*in in Deinem Bereich
  • Aktueller Content verbessert die Auffindbarkeit in Suchmaschinen
  • Wachstum der Verteilerlisten durch interessante Beiträge
  • Mehr Traffic auf Deiner Webseite

 

Alles hat einen Anfang, und der heißt “Strategie”

Wie bei fast allen Dingen des Lebens sollte auch ein Blog vorab gut durchdacht werden. Es ist wichtig zu wissen, welche Ziele man damit verfolgt und welcher Art die Artikel sein sollten, um sie zu erreichen. Erstelle daher eine Strategie für Deinen Blog und beantworte darin folgende Fragen:

 

  • Wer ist Deine Zielgruppe? Für wen schreibst Du die Artikel primär?
  • Wie häufig kannst Du neue Artikel schreiben? Hast Du genügend zeitliche Ressourcen dafür?
  • Welche Themenbereiche interessieren Deine Zielgruppe, was ist für sie relevant?
  • Wie kannst Du diese Themenbereiche sinnvoll in Kategorien einteilen?
  • Wie werden die Artikel verbreitet, welche Kanäle möchtest Du dafür nutzen?
  • Was sollen Lesende nach dem Lesen idealerweise als nächstes machen?
  • Wie misst Du den Erfolg? Welche Messwerte und KPIs (Key Performance Indicators) sind dafür relevant?

 

Sind diese Fragen geklärt, geht es ans Eingemachte! Im Folgenden findest Du ein paar Tipps zur Gestaltung und Pflege Deines Blogs:

 

Los geht’s: Tipps für erfolgreiche Non-Profit-Blogs

 

1. Erstelle einen Redaktionsplan

Planung ist das halbe Blog-Leben. Deswegen ist ein Redaktionsplan hilfreich, in dem Du Deine Artikel und die dazugehörigen Social Media-Postings vorplanst und im Auge behältst. Er hilft Dir dabei, die Regelmäßigkeit einzuhalten. Auch das Reporting kannst Du hier gleich einbauen, damit Du Deine Zielerreichung nachverfolgen und wenn nötig Anpassungen vornehmen kannst. Bei Suxeedo gibt es einen Redaktionsplan als Vorlage zum Download, den Du nach Deinen Bedürfnissen ändern kannst. Optimal ist übrigens mind. ein neuer Artikel pro Woche. 

Screenshot des Redaktionsplans von Succeedo
Mit einem Redaktionsplan hast Du Deine Blogartikel und Social Media Postings immer im Blick.

 

 

 

 

 

 

Zu einer guten Planung gehört auch ein wenig Vorarbeit. Damit Du Urlaubszeiten, Krankenstände und andere Ausfälle überbrücken kannst, lege einen Artikel-Pool an. Schreibe also ein paar Texte mit dauerhafter Aktualität, auf die Du in stressigen Zeiten einfach zurückgreifen kannst.

 

2. Die perfekte Länge

Eines vorweg: DIE perfekte Länge für einen Blogartikel gibt es nicht. Empfehlungen sprechen häufig von 500 – 3000 Worten. Eine neue Studie hat nun herausgefunden, dass Artikel mit einer Länge von 700 – 1000 Worten am meisten geteilt, verlinkt und geliked werden. Trotzdem ist Abwechslung das Zauberwort: Kurze Texte sind mobil-tauglicher und besser zwischendurch zu lesen. Lange Texte sind hingegen gut für die Positionierung als Expert*in und für eine sehr interessierte Leserschaft attraktiver. So oder so gilt: Sag, was Du zu sagen hast, ohne es künstlich aufzubauschen oder zu verknappen. 

 

3. Leserfreundlich Formatieren

Schreibe kurze, einfach zu verstehende Sätze. Absätze sind idealerweise 5-10 Zeilen lang und haben etwas Platz dazwischen. Dieser “White Space” lockert den Text auf und hilft dabei, Texte auf Bildschirmen besser lesen zu können. Nichts ist schlimmer als lange Wortschlangen und Textwüsten! Verwende aussagekräftige Zwischenüberschriften, damit Deine Leser rasch erfassen, wo sie die gesuchten Informationen finden. Deine Links hebst Du am besten mit Fettschrift und/oder Farbe hervor. Auch Aufzählungen lockern den Artikel auf und sorgen für Übersichtlichkeit. 

 

4. Schreibe Mehrwert

Frage dich bei jedem Deiner Artikel folgendes: Was hat meine Zielgruppe davon? Nur, wenn Du diese Frage beantworten kannst, hat Dein Text einen Mehrwert. Das können z. B. wichtige Informationen sein, aber auch Unterhaltung oder Emotion. Versuche auch wo immer möglich, Storytelling anzuwenden. Die “Kunst des Geschichtenerzählens” fesselt den Lesenden, emotionalisiert ihn und animiert ihn zu weiteren Handlungen. In unserem Ratgeber zu Storytelling erfährst Du, wie Du das anstellst.

Storytelling führt Lesende durch eine Geschichte und macht Deinen Artikel spannender.

 

 

 

 

 

Mehrwert kann aber auch darin bestehen, etwas zu teilen. Gib Dein Wissen an die Community weiter, teile Ressourcen und praktische Tipps. Wenn Du z. B. für eine Umweltschutzorganisation bloggst, schreibe einen Artikel mit Tipps für nachhaltiges Einkaufen. Solche Artikel werden besonders gerne in Sozialen Medien geteilt. 

Natürlich macht es Sinn, wichtige Keywords in Deinen Artikeln unterzubringen. Bedenke dabei aber, dass sie gut in den Text integriert sein sollten. Niemand möchte einen Text lesen, der mit grammatikalisch rebellischen Keywords vollgestopft ist. SEO hin, SEO her – Du schreibst primär für Deine Leser, nicht für die Suchmaschine. 

 

5. Aktualität ist King

Kaum etwas führt zu höheren Ausstiegsraten als veralteter Content. Ist Dein neuester Artikel am Blog zwei Jahre alt, erwarten sich Bloglesende kaum relevante Informationen. Sie surfen eine andere Seite an und kommen im schlimmsten Fall nie wieder. Aktualität gilt aber nicht nur für die Datumsanzeige bei den Artikeln, sondern bezieht sich auch auf das Weltgeschehen. Gibt es gerade Themen in den Nachrichten, die zu Deinen Blogthemen passen? Dann schreibe zeitnah darüber. So kannst Du die Aufmerksamkeit, die das Thema bereits durch andere Medien erhält, auch für Deine Organisation nutzen. 

 

6. Sei Quelle für Good News

Tagtäglich überschwemmen schlechte Nachrichten die News-Portale und Nachrichtensendungen. Viele Menschen blocken Negatives daher einfach ab, um der psychischen Überforderung zuvor zu kommen. Erfreue Deine Lesenden daher mit guten Nachrichten. Hat Deine Non-Profit kürzlich einen kleinen oder großen Erfolg erreicht? Sprich darüber!

Zwei Menschen springen am Strand vor dem Sonnenuntergang
Erfreue Deine Lesenden mit good News und erzeuge so positive Emotionen.

 

7. Aufmerksamkeit durch gute Headlines

Die Überschriften Deiner Artikel sollten möglichst kurz, prägnant und aussagekräftig sein. Sie sind das erste, das ein*e potentielle*r Leser*in von Deinem Artikel sieht. Die Headline soll Aufmerksamkeit erregen und den Mehrwert verraten, den der Lesende vom Artikel hat. Besonders bewährt hat sich bei Blogartikeln die Form der nummerierten Liste und Überschriften wie “5 Wege um…” oder “10 Tipps für…”. Sie machen neugierig und durch die Listen-Form kann der Text schnell “gescannt” werden.

 

8. Immer und überall: der Call to Action

Integriere Deine Calls to Action (C2A) auch immer in Deine Blogartikel. Du kannst z. B. dazu aufrufen, den Newsletter zu bestellen, den Blog zu abonnieren, eine Online-Spende zu tätigen oder auch ehrenamtlich aktiv zu werden. Hier gilt es, eine gute Balance zu halten: Deine C2As sollten zwar gut sichtbar und auffällig sein, sind sie aber zu drängend, kann das Deine Leser*innen vergraulen. Integriere die Aufrufe z. B. am Ende des Artikels, oder verwende Widgets in der Sidebar. Auch kleine Pop-ups funktionieren – diese sollten aber nicht über dem Text liegen und auch auf dem Handy nicht zu Einschränkungen führen. 

Screenshot Call to Action FundraisingBox Blog Abo
Beispiel: Der Call to Action am FundraisingBox Blog. Hast Du schon? 😉

 

9. Leser*innen binden und Sitzungsdauer erhöhen

Lasse bei jedem Artikel verwandte und ähnliche Artikel Deines Blogs anzeigen. Du kannst z. B. einige weitere Artikel in der Sidebar oder unterhalb des Textes anzeigen lassen. So kann Dein Leser gleich weiterklicken und verweilt länger auf Deiner Seite. So setzt er sich intensiver mit der Arbeit Deiner Non-Profit auseinander. Auch Google freut sich über lange Sitzungsdauern, denn das suggeriert der Suchmaschine eine hohe Relevanz Deiner Seite. 

 

10. Gib Menschen eine Stimme auf Deinem Blog

Immer über sich selbst zu sprechen, kommt nirgends gut an – auch nicht auf einem Blog. Besser ist es, andere Menschen sprechen zu lassen. Stelle in Deinen Geschichten z. B. Deine Spender*innen, Ehrenamtliche oder Begünstigte in den Mittelpunkt. Lasse Mitarbeitende Deiner Non-Profit oder externe Expert*innen zu Wort kommen. So wird Deine Organisation menschlicher. Außerdem inspirieren mitreißende Geschichten von Menschen andere Menschen dazu, tätig zu werden. Gastbeiträge sorgen zudem nicht nur für Abwechslung, sondern auch für mehr Traffic auf Deinem Blog.

Wichtig ist bei diesem Punkt auch, dass der interessierte Lesende erfahren kann, wer der/die* Autor*in des Textes ist. Eine kurze, sympathische Autor*innenbeschreibung nach jedem Artikel gibt dem Blog ein menschliches Gesicht.

Screenshot Autorenbeschreibung Karin Sommer
Das bin nicht nur ich, sondern auch ein Beispiel für eine Autorenbeschreibung.

 

11. Die (SEO-)Macht der Bilder

Bilder sind nicht nur dazu da, einen Text aufzulockern. Titelbilder generieren Aufmerksamkeit für Deinen Artikel und sollten daher möglichst einzigartig und auffällig sein. Bilder helfen dem Lesenden auch dabei, Deine Arbeit mit Betroffenen/vor Ort/etc. besser zu verstehen. Sie können die unterschiedlichsten Gefühle beim Betrachtenden auslösen: Freude, Betroffenheit, Trauer, Inspiration, Sympathie, etc. und letztendlich den Ausschlag dafür geben, dass der Lesende auf das Spenden-Formular klickt.

Nutze sie also weise, die Macht der Bilder. Vergiss auch nicht, jedes hochgeladene Bild für SEO zu optimieren, da Du auch dadurch bessere Google-Rankings erreichen kannst. 

 

12. Ideenfindung

Ist Dein Blog erstmal gut gestartet, fängt die kontinuierliche Arbeit an. Dazu gehört auch, ständig neue Ideen für Artikel zu finden – manchmal eine große Herausforderung. Gerne möchten wir Dir mit ein paar Anregungen dabei helfen:

Portraits von Menschen rund um Deine Non-Profit (Fundraiser*innen, Ehrenamtliche, Campaigner*innen, Betroffene…)

  • Erreichte Ziele und Meilensteine
  • Fortschritt und Neuigkeiten von Projekten
  • Ankündigungen und Berichte von Events, Kongressen, Fortbildungen, Webinaren, etc.
  • Berichte über den Einsatz von Spendengeldern
  • Dankes-Meldungen für Ehrenamtliche und Spender*innen
  • Zusammenfassungen von Jahresberichten, Highlights aus Projekten
  • Blick hinter die Kulissen Deiner Non-Profit
  • Einblicke in die Arbeit vor Ort (Videos, Fotos, Virtual Reality, Interviews,…)
  • Vorstellung von Großspender*innen und Sponsor*innen
  • Kolumnen und persönliche Meinung

 

13. Fundraising mit dem Blog

Der Blog eignet sich – entgegen einiger anderer Meinungen – sehr gut für Fundraising. Immerhin ist er der Ort, an dem Spender*innen erfahren, woran Deine Non-Profit gerade arbeitet und wie die Projekte vorankommen. Durch die laufenden und aktuellen Informationen erfährt man direkt, was mit seinem Geld gemacht wird und baut dadurch Vertrauen auf. 

Vermeide jedoch allzu aufdringliche Spendenaufrufe auf dem Blog. Deine Leser*innen sind auf der Suche nach Informationen und wollen nicht mit “Werbung” bombardiert werden. Dein Blog ist ein Mittel für “indirektes” Fundraising. Ideal ist z. B. ein auffällig gestalteter Spendenbutton direkt im Menü, das auf jeder Blogseite angezeigt wird. Deine Geschichten und Artikel sollten auch immer die Wichtigkeit von Spenden unterstreichen. Wenn Du Deine Leser*innen durch Deine Geschichten erfolgreich emotionalisierst und überzeugst, werden sie den Weg zum Spendenformular garantiert finden. 

Falls Sie noch gar kein Online-Spendenformular haben, informieren Sie sich einfach in einem unserer kostenlosen und unverbindlichen Produkt-Webinare: Zu den Webinaren

 

Bloggen für Non-Profits

Als Non-Profit einen Blog zu betreiben ist ein wichtiger Teil einer guten Digital-Strategie. Er hilft dabei, Online-Spenden zu sammeln, indem er informiert und emotionalisiert. Auch wenn hinter einem guten Blog eine Menge Arbeit steckt, lohnt sich der Aufwand allemale: sowohl in Sachen SEO, als auch in Bezug auf die Spender*innenbindung.

Hast Du schon Erfahrungen beim Bloggen für eine Non-Profit gemacht? Was hat gut funktioniert, was eher weniger? Schreibe uns doch ein Kommentar!

 

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